Die MiG-21 ist mit einer Druckkabine ausgerüstet.
Hintergrund: Um mit modernen Flugzeugen in großen Höhen operieren zu können, werden diese Flugzeuge mit hermetischen (Überdruck-) Kabinen ausgerüstet.
Die technische Ausführung ist so gewählt, dass über einen Kabinendruckregler bis zu einer Höhe von 2.000m der Kabinendruck parallel mit dem atmosphärischen Druck abnimmt und erst dann allmählich eine Druckerhöhung in der Kabine gegenüber der Atmosphäre eintritt.
Diese Druckdifferenz wird mit zunehmender Höhe ständig größer und erreicht bei 10.500m den zulässigen Maximalwert von 0,3 kp/cm2. Bei größeren Flughöhen wird dann die Druckdifferenz von 0,3 kp/cm2 konstant gehalten.

Nach dem Verriegeln wird mit dem Umlegen des  Hermethisierungshebels ein in den Kabinenrahmen (flugzeugseitig, nicht im Dach) eingelegter Gummischlauch mit Druckluft beaufschlagt.
Danach sorgt die Automatik dafür, dass je nach Flughöhe ein gegenüber dem Umgebungsdruck höherer Kabineninnendruck aufrechterhalten wird. Dazu wird ständig Luft in die Kabine gepumpt.
Diese unterliegt außerdem einer Temperaturregelung.
Flughöhe in mKabinenhöhe in m
2.0002.000
5.0003.200
8.0003.600
9.0004.200
10.0004.850
11.0005.300
12.0005.800
13.0006.550
15.0007.050
20.0008.200
30.0008.900
Aus obiger Tabelle kann man ablesen, dass in einer Flughöhe von 20.000m in der Kabine ähnliche Druckverhältnisse herrschen wie auf dem Mount Everest. Nur eben wärmer 🙂

Bei Überbelastungen (z.B. beim Kunstflug oder Luftkampf) wird die Druckhose in Abhängigkeit der Größe der Lastvielfachen mit Zapfluft aus dem Triebwerk gefüllt und verhindert das Absacken des Blutes in die Beine -> Verhinderung Tunnelblick und Blackout
Beim Katapultieren wird der Druckanzug mit Druckluft gefüllt, schützt den Piloten in großen Höhen vor dem geringen Außendruck und zwingt ihn gleichzeitig in eine, für den Katapultiervorgang günstige Sitzhaltung.

Kabinenhöhen- und Differenzdruckmesser UWPD-20

Aufgaben:

  1. Anzeige der Kabinenhöhe entsprechend des in der Kabine herrschenden Druckes am blauen Skalenteil
  2. Anzeige des Differenzdruckes zwischen Kabinendruck und Atmosphäre
In dem Gehäuse des UWPD-20 sind zwei, der Funktion nach, unabhängige Geräte montiert.
  1. der Kabinenhöhenmesser ist dem Wesen nach ein barometrischer Höhenmesser mit einer Barometerdose als Messfühler. Diese  dehnt sich mit zunehmnder Höhe aus und der Dosenhub wird über einen Übertragungsmechanismus in eine Drehbewegung umgewandelt und zum Anzeigeteil übertragen
  2. der Differenzdruckmesser mit einer Manometerdose als Messfühler. Diese Manometerdose ist an das statische System des Flugzeuges angeschlossen. Demzufolge wirkt in der manometerdose der atmosphärische Druck. Über den dynamischen Stutzen gelangt der Kabinendruck in das gehäuse und wirkt somit von außen auf die Manometerdose. Die Differenz beider Drücke bewirkt einen Dosenhub, der der Druckdifferenz zwischen Kabine und Atmosphäre entspricht. Die Skala des Differenzdruckmessers ist in einen positiven (schwarzen) und in einen negativen (roten) Bereich eingeteilt. Bewegt sich der Zeiger in den roten Teil der Skala bedeutet dies eine Gefahr. 
 
Die „Höhenskala“ (beweglich) ist von 0 – 20 km mit einer Bezifferung aller 3 km und einer Skalenteilung von 1 km ausgelegt. Das Ablesen der „Höhe“ erfolgt gegenüber einem unbeweglichen Index.
Die feststehende Skala des Differenzdruckes ist von -0,04 … +0,6 mit einer Skalenteilung von 0,02 kp/cm2 versehen.
Der zulässige Fehler des Anzeigers der „Höhe“ ist in den Höhen von 0 … 15.000m gleich +/- 500m. Der zulässige Fehler des Differenzdruckesmessers auf den bezifferten Punkten +0,2 … 0,6 +/-0,02 kp/cm2 und auf den den Punkten -0,02 … -0,04 +/-0,01 kp/cm2.