Zur Gewährleistung der stabilen Arbeit des Luftansaugschachtes beim Abschalten des Nachbrenners, bzw. beim Flug mit Nachbrenner mit großen Anstellwinkeln und Fluggeschwindigkeiten über Mach 1,35, sind gesteuerte, hydraulisch betriebene  Luftablassklappen eingebaut.
(auf dem Bild links im geschlossenen Zustand)
Hintergrund:

Die Stabilität des Luftstroms im Lufteingangsteil ist Voraussetzung für die stabile Arbeit des Triebwerkes. Sie wird in erster Linie durch den Zustand der Grenzschicht und das System der Verdichtungsstöße (siehe auch die Seite: Das Lufteingangsteil) am Kegel bestimmt. Bei unveränderter Kegelstellung ist die Minderung des Luftdurchsatzes durch den Ansaugschacht unter der Bedingung, dass dort eine stabile Strömung erhalten bleibt, nur bis zu einem gewissen Grade möglich.
Wird dieser Wert unterschritten, so kommt eine instabile Strömung zustande. Es tritt „Pompage“ auf, d.h. ein periodischer Ab-und Aufbau des Systems der schrägen Verdichtungsstöße an der Kegeloberfläche sowie eine Luftpulsation im Ansaugschacht.
Eine Ursache für das Auftreten von Pompage bei Verringerung des Luftdurchsatzes ist der Abriss der Grenzschicht an der Kegeloberfläche.
Beim Ausschlagen des Höhenruders und Veränderung des Anstellwinkels nimmt die Stärke der Grenzschicht an der dem Luftstrom abgewandten Seite des Kegels infolge Überströmens zu und neigt somit zum Abriss.
Deshalb tritt Pompage mit Zunahme des Anstellwinkels bei geringem Grad der Drosselung des Luftdurchsatzes auf. Die Gesamtdruckverluste im Ansaugschacht steigen an, welche den Einsatzpunkt der Pompage ebenfalls in Richtung der größeren Luftdurchsätze verschieben.
Die Antipompagereserve des Ansaugschachtes ist so festgelegt, dass ein maximaler Schub bei maximaler Drehzahl (Nachbrenner) und im Fluge in einem gewissen Anstellwinkelbereich gewährleistet ist.
Dabei erweist sich diese Reserve beim Abschalten des Nachbrenners, Minderung der Drehzahl des Triebwerkes oder beim Flug mit großem Anstellwinkeln als unzureichend. Unter diesen Bedingungen lassen die Luftablassklappen einen Teil der Luft aus dem Ansaugschacht ins Freie entweichen, erhöhen somit den Luftdurchsatz durch den Ansaugschacht und verhindern Pompage.

Prinzipdarstellung

hydraulische Schaltung

7 Arbeitszylinder 8 einseitige Drossel
9 Zweiwegeventil 10 Drossel

Bild links
Lage der Teile im Rumpfvorderteil
automatische Steuerung ab Mach 1,35
Öffnen der Luftablassklappen M>1,35 und Nachbrenner aus
M>1,35 und Ausschlagwinkel des Höhenruders
-19°…-28° (Ziehen)
+3°…+13° (Drücken)
Schließen der Luftablassklappen M<1,35 oder M>1,35 und Nachbrenner ein
Typ 69 (MiG-21U)
Öffnen M>1,5 und Nachbrenner aus
M>1,5 und Höhenruder -20°…-28°
Schließen M<1,5
M>1,5 und Höhenruder < -20°