Betriebsart „Fixierter Strahl“

Die Betriebsart „Fixierter Strahl“ wird in folgenden Fällen angewandt:
a) das FMV schaltet nicht in den Zielbetrieb. Ursachen dafür können sein:
– starke Funkmessstörungen
– Abfangen in der unteren Einsatzhöhe
– starke Reflexionen in den Wolken
b) das Schießen erfolgt auf Erdziele mit Raketen RS-2US

c) der Peilkanal des RP-21 ist ausgefallen
d) das Abfangen von Luftzielen erfolgt unterhalb der unteren Einsatzhöhe des RP-21
e) beim Abfangen von Gruppenzielen sind die Zwischenräume zwischen den Zielen kleiner als das Auflösungsvermögen des RP-21
Die Anwendung der Betriebsart „Fixierter Strahl“ ist nur bei optischer Sicht des Luft/Erdziels möglich
Der Waffeneinsatz erfolgt wie im Zielbetrieb, nur wird mit dem optischen Visier gezielt.

BA 3

Mit Verringerung der Flughöhe kommt es zu der Erscheinung, dass die untere Zeile (Keule) von der Erdoberfläche geschnitten wird.
Da diese Schnittfläche sehr groß ist, wird trotz des geringen Reflexionsfaktors der Erde relativ viel Energie reflektiert und von der Station empfangen. Dadurch wird der Bildschirm von vielen Störungen aufgehellt und das Erkennen des Luftziels sehr erschwert.
Die vielen nicht vermeidbaren Nebenkeulen der Antenne vergrößern noch die Aufhellung des Bildschirms, vor allem im Bereich von 0 bis 2 km.

Zum Verbessern der Verhältnisse auf dem Bildschirm wurden konstruktiv folgende maßnahmen verwirklicht:

1) in den unteren Teil der Antennenverkleidung wurde absorbierender Gummi eingeklebt. Damit wird die Intensität der Abstrahlung (vor allem der Nebenkeulen) in Richtung der Erdoberfläche verringert
2) Nach Betätigung des Schalters „Schutz vor Erdstörungen“ in die Stellung „Kleiner“ bzw. „Größer“ wird automatisch die Sendeleistung verringert. Außerdem wird in der Schalterstellung „Kleiner“ die untere Zeile abgeschaltet und in der Stellung „Größer“ das gesamte Antennendiagramm angehoben, die Empfängerempfindlichkeit verringert und die Erfassungsentfernung auf 5 km verkürzt.
Dieser Komplex von Maßnahmen gewährleistet eine untere Einsatzhöhe des FMV von 1.000 – 1.200 m über dem Territorium der DDR.

Diese in vielen Flügen erflogene untere Einsatzhöhe streut natürlich auf Grund folgender Tatsachen:
1) Es gibt messtechnisch nicht erfassbare geringe Unterschiede zwischen den Funkmessvisieren
2) Ein weiterer Faktor ist die laufende Veränderung des Standortes sowie der Luft- und Bodenfeuchtigkeit. Die Bodenfeuchtigkeit hat großen Einfluss auf den Reflexionsfaktor der Erdoberfläche und damit auf die Größe der von der Erdoberfläche reflektierten Energie.

BA 4
Schalter "Schutz vor Erdstörungen" in Stellung "Kleiner"
BA 5
Schalter "Schutz vor Erdstörungen" in Stellung "Größer"