Druck 110 – 130 kp/qcm , wird nach jedem Flug neu aufgefüllt
Druck Hermetisieren 1,5 kp/qcm
Druck Enteisung 3 kp/qcm (reiner Alkohol durch Düsen auf die Frontscheibe)
Aufgaben Versorgung Bremssystem, Notbremssystem
Notausfahren Fahrwerk
Hermetisieren der Kabine
Abwurf Starthilfsraketen (SPRD)
Aus-und Abwurf Bremsschirm
Enteisung
Steuerung Zufuhr von Kühlluft für das Funkmessvisier (Schließen bei Mach=1,5, Öffnen bei Mach 1,35)
Bremssystem:

Das Bremssystem der MiG-21 arbeitet mit Druckluft, unterteilt in Hauptbremssystem und Notbremssystem.

Hauptbremssystem: Wirkt auf alle drei Räder, wobei die Bugradbremse ausgeschaltet werden kann. Richtungsänderungen werden mit Hilfe des Bremshebels am Steuerknüppel und den Seitenruderpedalen bewerkstelligt. Das funktioniert so: bei Neutralstellung der Seitenruderpedale und Ziehen des Bremshebels werden beide Hauptfahrwerksräder gleichmäßig abgebremst. Will man nun um die Kurve rollen, so tritt man das Seitenruder in die entsprechende Richtung aus und zieht gleichzeitig die Bremse. (also für rechts herum – rechtes Bein langmachen und bremsen). Dabei wird die entsprechend andere Radbremse entlüftet (bei einer Rechtskurve die linke Bremse). Das gebremste Rad zwingt das Flugzeug in die entsprechende Kurve. Ist anfangs gar nicht so einfach – bevor es ans fliegen geht, gab´s erstmal Gelegenheit zum Rollen üben. Ein anderer Aspekt ist der, dass sich bei jedem Bremsen die eingesetzte Druckluft verkrümelte und der Druck in den Vorratsbehältern immer geringer wird. Wer also mit viel „Bremsluft“ auf dem Flugplatz umherkullert, der hat irgendwann nichts mehr und kann eventuell seinen Flug vergessen. Es kam auch vor, dass der Techniker nach dem Flug in der Hektik vergaß, wieder Druckluft aufzufüllen und der Pilot das auch bei der Übernahme nicht so richtig gecheckt hat – Ergebnis siehe oben und dazu noch einen Anschiss.
Modern, wie die MiG-21 nun mal ist, hat sie schon ein automatisches Antiblockiersysten. Also ABS in seiner ursprünglichen Form.

Notbremssystem: Wirkt nur auf  die Hauptfahrwerksräder, extra Notbremshebel

    • Besonderheiten:

 

  • keine Anzeige des Bremsdruckes
    kein differenziertes Bremsen (Kurven konnte man also vergessen)
  • kein ABS

Bremsdruck:
Hauptfahrwerk 0 – 19,5 kp/qcm
Bugfahrwerk     0 – 15 kp/qcm
Notbremse        0 – 18 kp/qcm

Notausfahren des Fahrwerks:
Das Fahrwerk wird normalerweise mittels Hydraulik ein-und ausgefahren.
Bei Störungen im Hydrauliksystem kann man das Fahrwerk mit Hilfe von Druckluft notausfahren, d.h. genau genommen nur das Hauptfahrwerk. Deshalb hat der Fahrwerkshebel 3 Stellungen: Ausfahren, Einfahren und Neutral.
Kurze Erläuterung: Da in den Stellungen Ein-und Ausfahren ständig Hydraulikdruck an den Arbeitszylindern anliegt und dieser höher ist als der Druck im Druckluftsystem kann also im Notfall die Druckluft den Hydraulikdruck nicht überdrücken – ein Notausfahren wäre also nicht möglich. Also hat man sich was einfallen lassen – nach dem Einfahren des Fahrwerkes wird das ganze System mittels der Neutralstellung drucklos gemacht. Nun kann die Druckluft im Notfall ihre Arbeit verrichten. Über einen simplen Hahn auf der rechten Cockpitseite wird also Druckluft auf die Arbeitszylinder gegeben und das Hauptfahrwerk fährt (not)aus.
Tja, fehlt nur noch das Bugfahrwerk – wie kriegen wir das aus dem Schacht ? Auch da gab es schlaue Leute, die haben das Bugfahrwerk so konstruiert, dass es nach vorn einfährt. Soll es nun „notraus“, gibt es in der Kabine einen Griff, der über einen Seilzug mit den Fahrwerksschlössern im Bug verbunden ist. Da zieht man dran, die Schlösser werden geöffnet und das Bugfahrwerk fällt durch sein Eigengewicht einfach heraus. Hat man Glück, hilft der Luftstrom beim Verriegeln, wenn nicht kann man durch Überbelastung nachhelfen.

Der Hauptfahrwerkshebel. Hier in der mittleren, der Neutralstellung. Das Hydrauliksystem ist drucklos, s.d. das Hauptfahrwerk mit Druckluft ausgefahren werden kann. Obere Stellung (убрано): Druck auf der Einfahrseite des Hydrauliksystems, untere Stellung (выпущено): Druck auf der Ausfahrseite. Die Sperre verhindert, dass der Fahrwerkshebel am Boden auf die Stellung „Einfahren“ gestellt werden kann. Dann würde bei Entlastung des Bugrades das Fahrwerk einfahren.