Die MiG-21 wurde als leichter einsitziger voll kunstflugtauglicher Frontjäger mit geringer Schubbelastung konzipiert.
Konstruktiver Aufbau:

Übersicht über die allgemeinen Kenngrößen der MiG-21 U/US/SPS/M (pdf-Datei)

allgemeine Zellebaugruppen

Zelle:

  • Ganzmetall-Rumpf in Halbschalenbauweise
  • Zentraler Lufteinlauf mit kegelförmigen Stosswellendiffusor im Rumpfbug
  • besteht aus Vorder-und Heckteil, die am Spant 28 miteinander verbunden sind -> bequemes Aus-und Einbauen des Triebwerkes
  • Je nach Version nach vorn oder zur Seite aufklappbare Kabinenhaube.
  •  

Tragflügel:

  • Deltaflügel-Mitteldecker mit separatem Höhenleitwerk (Flossenruder)
  • Je ein Grenzschichtzaun mit einer Höhe von 7% der örtlichen mittleren Sehnenlänge des Profils an der Oberseite jeder Tragflügelhälfte
  • Spannweite                                  7,15 m
  • Flügelfläche                                 23.00 qm
  • Flächentiefe an Wurzel              5,02 m
  • Flächentiefe an Endkante          0,46 m
  • Vorderkantenpfeilung                 57 °
  • V-Stellung                                     – 2°
  • Tragflügel besteht aus einem kräfteaufnehmenden Hauptholm sowie einem Hilfsholm zur Befestigung des Fahrwerkes.
    Jede Tragfläche ist mit 8 Bolzen an 5 Punkten mit dem Rumpfvorderteil verbunden

Landeklappen

  • MiG-21 „F-13“ und „PFM“ einfache Spaltlandeklappen (Fowlerklappen) -> Ausschlagwinkel 24°
  • ab MiG-21 „SPS“ Scharnierlandeklappen in Wabenbauweise mit SPS („System zum Abblasen der Grenzschicht“) zum Verringern der Landeanfluggeschwindigkeit
  • Ausfahrwinkel:                  Start 25°
                                          Landung bis 45°

Bremsklappen:

  • 3 Bremsklappen an der Rumpfunterseite (zwei vorn seitlich öffnend, eine zentrale hinten nach unten öffnend)
  • Abschaltung der hinteren BK bei Anbau eines KS-Zusatzbehälters unter dem Rumpf im eingefahrenen Zustand

Leitwerk:

  • Einfaches Seitenleitwerk, Größe: bis „PFM“ 4,45 qm, ab „SPS“ 5,3 qm
  • Höhenleitwerk in der Mitte beider Rumpfseiten angesetzt, voll schwenkbar (Flossenruder), mit Kraftverstärker und Höhenrudertrimmung.
Fahrwerk:
  • Einfach bereiftes Dreipunkt-Einzieh-Fahrwerk mit Bugrad
  • alle Räder mittels Scheibenbremsen (HFW Typ KT-92) bremsbar, mit Antiblockiersystem.
  • Ein-und Ausfahren über Hydraulikdruck
  • Notausfahren über manuelle Entriegelung des Bugfahrwerkes und Notausfahren des Hauptfahrwerkes  mit Hilfe von Druckluft
  • Öl-Stickstoff-Stoßdämpfer mit progressiver Dämpfung
  • Das Fahrwerk ist ein sogenanntes Niederdruck-FW, es ermöglicht das Starten und Landen auf Grasplätzen, was auch ständig trainiert wurde
Wegen der geringen Profiltiefe des Tragflügels und der Länge der Federbeine werden die Hauptfahrwerksräder in den Rumpf eingezogen. Um dies realisieren zu können, wird das Hauptfahrwerksrad mit Hilfe eines Radwendemechanismus (Bild 1) gegenüber dem Hauptfahrwerksbein um 87° gedreht und passt so senkrecht in den Rumpf. Nach dem Ausfahren stellt dieser Mechanismus auch die Verriegelung wieder her.
  • Das Bugrad wird entgegen der Flugrichtung eingezogen
  • System zum automatischen Entlüften der Radbremsen, um ein Blockieren zu Verhindern
  • Die Notbremsanlage (Druckluft) wirkt nur auf die HFW-Räder, kein differenziertes Bremsen (damit keine Richtungsänderung) möglich

Reifeninnendruck
 
Spurweite
FW-basis
Stoßdämpferhub

Hauptfahrwerk    7,5 + 0,5 kp/qcm
Bugfahrwerk        7,0 + 0,5 kp/qcm
2787 +/- 20 mm
4710 +/- 20 mm
max. HFW 230 +/ 2 mm
max. BFW 86 +2/-1 mm

Ausrüstung:
Druckkabine mit Schleudersitz (bis „PFM“ SK-1, ab „SPS“ KM-1 Rettungspaket „NAS-7“ in verschiedenen Varianten (Mitteleuropa, Arktis, Wüste) mit verschiedenem Inhalt (z.B. Schokolade, Angelhaken, Spiegel, Munition usw.)
  • Untergebracht in der Sitzmulde des Katapultsitzes
Automatische Temperaturregelung für die Kabine
automatische Regelungsanlage für die Versorgung mit Sauerstoff in Abhängigkeit der Flughöhe
  • Möglichkeit der Versorgung mit reinem Sauerstoff
UKW-Funkanlage
automatischer Funkkompass
Funkhöhenmesser RW-UM (außer „PFM“)
Autopilot „KAP-2“ oder „AP-155“
Elektronische Zielsuch- und Feuerleitanlage
Optisches Visier („PKI“ später „ASP-PF(D) 21“
Flugdatenschreiber SARPP-12G (nicht „F-13“ u. „PFM“)
Freund-Feind-Kennungsgerät und teilweise Heckwarngerät Radar (ab zweiter Generation)
Bewaffnung:

„F-13″ ,“PFM“ und „SPS“ sowie die Doppelsitzer: jeweils 1 Aufhängepunkt unter jeder Fläche,
ab „M“ jeweils 2 Aufhängepunkte unter den Flächen
alle Versionen: 1 zentrale Aufhängung unter dem Rumpf
zentrale Rumpfaufhängung und die jeweils äußeren TF-Aufhängungen zur Aufnahme von KS-Zusatzbehältern (490 bzw. 800 Liter)
alle Aufhängungen zur Aufnahme von Bewaffnung und Ausrüstung an verschiedenenTrägern
„F-13“ eine NR-30 Kanone in der rechten Rumpfseite
ab „M“ 2 x 23-mm-Schnellfeuerkanone GSch-23 unter dem Rumpf fest eingebaut
Luft-Luft-Raketen verschiedener Lenksysteme und Einsatzspektren,
Ungelenkte Raketen verschiedener Kaliber,
Bomben bis 500 kg und andere Abwurfwaffen.
möglicher Anbau eines Kanonenbehälters unter dem Rumpf („SPS-K“)

Start- und Landeeigenschaften:

Start und Landung auf unbefestigten Plätzen möglich.
Nachbrennerstart und abwerfbare Starthilfsraketen verkürzen die Startstrecke (bis auf ca. 200 m).
Bremsschirm von 16 qm Fläche zur Verringerung der Landerollstrecke um ca. 400 m. Unterbringung bis zur „PFM“ unter dem linken Rumpheck (sog. Kastenschirm), ab „SPS“ in der Seitenleitwerkswurzel
Startrollstrecke in Abhängingkeit der TW-Leistung und der Zuladung zwischen 500 und 1.200 m
Landerollstrecke in Abhänginkeit des Bremsschirmeinsatzes zwischen 450 und 800 m
Abhebegeschwindigkeit ca. 300 km/h

Geschwindigkeit im Endanflug  
 
Aufsetzgeschwindigkeit

360-380 km/h (ohne SPS),
320-340 km/h (mit SPS),
ca. 270-290 km/h