Wie komme ich auf die Idee, eine Webseite der MiG-21 zu widmen?

Hauptgrund ist wohl, dass das Cockpit dieses Flugzeuges für einige Jahre mein Arbeitsplatz war. Vom ersten Flug im Jagdfliegerausbildungsgeschwader im Jahre 1984 bis zum letzten am 31.August 1989 im Jagdfliegergeschwader 7 verbrachte ich gut 500 Stunden damit in der Luft.

Ein zweites großes Thema mit dem sich diese HP beschäftigen soll, ist das Jagdfliegergeschwader 7 „Wilhelm Pieck“. Dieses Geschwader tauchte in den Annalen der Wendezeit nicht mehr auf, da es bereits ein Jahr zuvor aufgelöst wurde. Ich möchte mit dem Zusammentragen von historischen Daten, Fakten, Geschichten und natürlich anhand von Bildern dazu beitragen, die Geschichte dieses Truppenteils zu bewahren und zu dokumentieren.

Die Geschichte der MiG-Flugzeuge reicht weit zurück in die 30er Jahre dieses Jahrhunderts. Damals entschieden sich die zwei Luftfahrtingenieure Mikojan und Gurewitsch gemeinsam Flugzeuge zu entwickeln. Als Synonym für die daraus entstandene Flugzeugfamilie stehen auch heute noch die drei Buchstaben „MiG“, die die Anfangsbuchstaben der beiden Nachnamen darstellen. Gleichzeitig heisst der Begriff „mig“ aus dem Russischen übersetzt soviel wie Augenblick, im Nu, im Handumdrehen und wird in der Umgangssprache für Tempo, Schnelligkeit und Geschwindigkeit verwendet.

Im Konstruktionsbüro der Beiden entstanden in der Folgezeit viele erfolgreiche Jagdflugzeuge, anfangs propellergetrieben, in den späten 40er Jahren/Anfang der 50er Jahre strahlgetrieben. Ab Ende der 50er Jahre erfolgte dann der Bau der 2-Mach-Flugzeuge, deren erste Vertreterin die MiG-21 war. Ursprünglich entwickelt, um schnellfliegende Bombenflugzeuge in Höhen über 15.000m (45.000 ft) abzufangen (d.h. mit Raketen abzuschießen) wurde aus ihr im Laufe der Zeit fast eine „eierlegende Wollmilchsau“ gemacht.

Bei den Luftstreitkräften der DDR umfasste ihr Einsatzspektrum:

  • Das Abfangen von Luftzielen im klassischen Sinne (hoch- und schnellfliegende Luftziele, Luftziele in allen Höhen bei allen Wetterbedingungen)
  • Luftkampf (einzeln und in der Gruppe)
  • Bekämpfen von Erd-und Seezielen (mit Bomben, ungelenkten Raketen und Kanone)
  • Aufklärung.
Bis heute hat die MiG-21 von ihrer weltweiten Anerkennung nichts verloren. Das liegt einmal daran, daß die MiG-21 in mehr Versionen und grösserer Stückzahl gebaut wurde als jedes andere Jagdflugzeug nach dem zweiten Weltkrieg. Ihre zahlreichen Versionen waren die Antwort der Konstrukteure auf anstehende Probleme in der Entwicklung dieses Jägers, eingerahmt in die entsprechende militär-historische Situation. Die MiG-21 erreichte die längste Einsatz- und Produktionsdauer in der Geschichte der militärischen Fliegerei und es ist noch kein Ende abzusehen. Mit der MiG-21 waren und sind Luftwaffen von 50 Ländern ausgerüstet.