In den bei der NVA geflogenen MiG-21 Typen kamen zwei grundlegende Systeme zum Einsatz:
der Sitz SK (auch SK-1)
MiG-21 F-13, MiG-21 PFM
der Sitz KM-1
ab MiG-21 SPS bis MiG-21 bis
Höchstgeschwindigkeit (Vmax) beim Katapultieren mit Dach | 1.000 km/h |
Vmax beim Katapultieren ohne Dach | 700 km/h |
Sicherheitshöhe beim Kat. ohne Dach unter 500 km/h | 130 m |
Sicherheitshöhe beim Kat. ohne Dach über 500 km/h | 110 m |
Sicherheitshöhe beim Kat. mit Dach | 150 m |
Sicherheitshöhe beim Kat. im Sturzflug 30-90° | 450 – 1.050 m |
Sicherheitshöhe beim Kat. im Rückenflug | 250 m |
Besonderheit: bei der MiG-21 F-13 hakte beim Katapultiervorgang das Kabinendach oben in den Sitz ein und wirkte so als Schutz des Piloten bei hohen Geschwindigkeiten. Nachteil:die minimalen Höhen zum sicheren Katapultieren waren zu groß | |
minimale Höhe zum Katapultieren | 0 m bei Vmin 130 km/h |
Vmax | 1.200 km/h |
maximale Höhe | 20.000 m |
Masse | 135 kg |
Endgeschwindigkeit durch Hauptabschuss | 15 m/s |
Endgeschwindigkeit durch Beschleuniger | 30 m/s |
Brenndauer Beschleuniger | 1,2…1,6 Sekunden |
Sinkgeschwindigkeit Schirm | ca. 6 m/s |
maximales Lastvielfaches beim Katapultieren | 20 für ca. 0,2 Sekunden |
Beschreibung des Katapultierens mit dem Sitz KM-1
Je nach Flughöhe und Geschwindigkeit laufen verschiedene, durch Zeit -und geschwindigkeitsabhängige Automaten gesteuerte Programme ab. | |||
FF drückt die Sperre und zieht an einem oder beiden Katapultgriffen | Zünden der Pyropatrone PK-3M-1: Straffen der Schultergurte (Heranziehen der Schulter des FF an die Rückenlehne) und Ausfahren der Armbegrenzer | ||
gleichzeitig zündet die Pyropatrone des Dachabwurfs und wirft das Kabinendach ab, das Dach zieht eine Luftsicherung, die die Zündung des Hauptabschusses freigibt (PK-16) | |||
in großen Höhen wird der Höhenschutzanzug mit Druckluft gefüllt, um den Druck auf die Blutgefäße aufrecht zu erhalten | |||
Hauptabschuss PK-16 zündet | Beginn der Sitzbewegung: | ||
nach 100 mm: Ausfuhr des 1. Stabilisierungsschirmes | |||
nach 30 mm: der Zeitautomat KPA-4 löst abhängig von der Geschwindigkeit über eine weitere PK-3M-1 den Abwurf des 1.Stabischirms aus (bei 600 km/h nach 0,5 sek; bei 900 km/h nach 1,2 sek; bei 1200 km/h nach 1,6 sek) | |||
gleichzeitig wird der Doublierautomat PPK-2 aktiviert (er löst bei Versagen des normalen Programmes nach 3,5 sek oder in H=3 km den Löseautomat aus) | |||
Trennen der ORK-Leiste (Trennung Sauerstoff, Druckluft, Funk) Übergang zur Überdruckbeatmung durch Sauerstoffreserven im Sitz (reichen für ca. 10 min) | |||
nach 40 mm: Schließen der Fußerfassung (Verhinderung des Hängenbleibens am Instrumentenbrett) | |||
nach 820 mm: Zündung des Sitzbeschleunigers | |||
Zeitautomat KPA-4 | Abwurf 1.Stabischirm | ||
ist die Geschwindigkeit noch bei 600 km/h wird der 2.Stabischirm ausgefahren | |||
maximal 1,6 sek nach Abwurf des 1.Stabischirmes fahren die Armbegrenzer ein und der Löseautomat wird aktiviert | |||
Löseautomat PPK-1P aktiv | Höhe gleich oder kleiner 3.000 m | ||
nach 1,5 sek werden die Griffe freigegeben, das obere Schloss, die Bauchgurte und die Fußerfassung werden geöffnet | |||
oberes Schloss auf | die Kopfstütze klappt nach vorn, der 2.Stabischirm wird abgeworfen und öffnet den Rettungsschirm, | ||
Rettungsschirm offen | FF wird vom Sitz gelöst | ||
(nicht steuerbar, Sinkgeschwindigkeit ca. 6m/s) | dabei wird das Rettungspaket NAS-7 freigegeben (hängt dann an einer 7 m langen Leine unter dem FF) | ||
das Schlauchboot hängt ebenfalls an der Leine und wird automatisch aufgepumpt |
mögliche Handlungen des FF
– Notabwurf des Kabinendaches (rechter Kabinenrand)
– Lösen vom Sitz, bei Versagen der Löseautomatik (rechte Seite KM-1)
– Öffnen des Rettungsschirmes