Flugzeugbestand Dez 1985

Januar – November 1986

Arbeiten an der Start-und Landebahn, das Geschwader verlegt zum Flugplatz (Garz) Heringsdorf auf der Insel Usedom, die 3.JS fliegt vom Januar-Mai am Flugplatz Holzdorf.

Angedacht war eigentlich, dass wir als 3.Staffel in Holzdorf ordentlich fliegen sollten, damit wir nicht so viel verpassen, wenn an der Ostsee im Winter schlechtes Wetter ist. Dumm nur, dass es genau andersherum war. Wir standen wegen des Wetter öfter am Boden, während in Garz ordentlich geflogen wurde.

16.01.1986

Beginn der Verlegung des Jagdfliegergeschwaders (JG)/Fliegertechnischen Bataillons (FTB) und des Nachrichten-Flugsicherungsbataillons (NFB) -7 sowie Teilen der Funktechnischen Kompanies (FuTK) -143 im kombiniertem Eisenbahn- Straßen- und Lufttransport als taktische Übung.
Start der fliegenden Staffeln (1. und 2.JS) unter Funkstille, nach Scheinanflügen auf den Flugplatz Neubrandenburg/Trollenhagen mit üblichem Funkverkehr erfolgte dann die Landung in Garz wieder unter Funkstille.

Wir als dritte Staffel müssen wegen schlechten Wetters noch tagelang in Drewitz ausharren, bevor es mit der Verlegung nach Holzdorf losgeht. Dabei haben wir entgegen allen Vorschriften die Pistole und die VS-Unterlagen ständig dabei.

02. – 07.04.1986

Luftverteidigungsübung GRANIT-86

Teilnahme an der Abwehr massierter Luftangriffe über der Ostsee, Zieldarstellung durch Bomberverbände der sowjetischen Fernfliegerkräfte unter massiven Einsatz von Störträgern

04.04.1986

gegen 16:00 Uhr werden zwei Saab F-35 der dänischen Luftwaffe, welche sich in unmittelbarer Nähe der Ziele befinden, angegriffen und Zielfotos geschossen. Identifikation der F-35 erst nach Sichtkontakt

08.05.1986

Verlegung der 3.JS nach Garz

„Ich war der „Kettenpfiffi“ (der Letzte) der ersten anfliegenden Kette und somit nach der Auflösung (von hinten nach vorn) der erste zur Landung. Dummerweise hatten wir uns zur Rokognizierung einige Zeit vorher nur die Hauptlanderichtung angesehen. An diesem Tag war aber Nebenlanderichtung. Dazu kam, dass die RWY in Garz in Nebenlanderichtung eine Senke aufweist, die im Prinzip dem Abfangbogen entspricht. Es kam wie es kam, einige km/h zu schnell und die Bude flog und flog. Die Landung fast Bahnmitte mit anschließendem „männlichem“ Bremsmanöver und nachfolgendem Anschiss des Flugleiters.

18.08.1986

Seeübung  START-86,
das JG-7 hat die Aufgabe einen Geleitzug der Flotten der Übungsteilnehmer zu decken. Die Jägerleitung erfolgt dabei vom Flufsicherungsschiff „Hugo Eckner“

04.09.1986

Abfangen und Bekämpfen tief- und langsamfliegender Luftziele über der Ostsee, Zielflugzeug ist eine AN-2
Im Rahmen dieser Gefechtsausbildung werden Scheinangriffe auf das in der Oderbucht liegende Aufklärungsschiff der Bundesmarine („Oste“) geflogen.

17.11.1986

Rückverlegung im Gesamtbestand

– Zum Ende des Ausbildungsjahres wird das JG-7 als „Bester Truppenteil“ und das FTB-7 als „Beste Einheit“ durch den Chef LSK/LV ausgezeichnet und erhält zum zweiten mal den „Pokal für hohe Flugsicherheit“

– Nachrüstung der erforderlichen Anlagen in den Flugzeugen für den Einsatz der Luftkampfrakete R-60M

Die Zeit in Garz war meine schönste Zeit im JG-7, zwar gab es nur alle drei Wochen Urlaub, die Lebensbedingungen waren alles andere als optimal und meine Erstgeborene sah ich das erste Mal, als sie drei Wochen alt war, aber fliegerisch war es ein Traum. Über 100 Flugstunden standen am Ende im Flugbuch, viele geflogene Übungen für die Leistungsklasse, ein toller Zusammenhalt aller Angehöriger des Geschwaders und unsere Integration in die „Truppe“.
Einige Erlebnisse sind auch unvergessen, wie z.B. die Streckenflüge in 300 m Höhe über der Insel Rügen, Flüge in unter 30 m Höhe über Wasser, die verlorenen UB-16 auf dem Weg zum Schießplatz nach Peenemünde und die anderen, die wir auf dem Truppenübungsplatz Eggesin suchen sollten.