Der Gasstrom, der die Brennkammer eines Strahltriebwerkes verlässt, enthält noch ca.75 % Sauerstoff. Diesem Gasstrom wird nach Verlassen der Turbine nochmals Kraftstoff zugeführt und verbrannt. Dadurch kommt es zu einem Schubzuwachs um etwa 30 %.
Der Nachbrenner wird vorrangig beim Start, beim Steigflug auf große Höhen, beim Überschallflug und beim Luftkampf genutzt.
Nachteil ist der im Vergleich zum Normalbetrieb weitaus größere Kraftstoffverbrauch. Zum Beispiel war es beim Luftkampf kein Problem, den intern mitgeführten Kraftstoff innerhalb von 15 min in heiße Luft umzuwandeln.
Inbetriebnahme:
Bedingungen: | Schalter „Nachbrenner“ eingeschaltet, |
Drehzahl des Hochdruckverdichters (n2)=100% oder n2=98% und n1 (Drehzahl des Niederdruckverdichters)=91% | |
Drosselhebel in Stellung „Nachbrenner maximal“ | |
Arbeitsweise | Schubdüse fährt auf ihren maximalen Durchmesser |
Einschalten der Nachbrenner-Zündanlage | |
Kraftstoff-Luft-Ventile des Nachbrenners arbeiten | |
Lampe „Forsasch“ (Nachbrenner) am Leuchtfeldpanel leuchtet auf | |
Zufuhr von Kraftstoff zu den Kraftstoffkollektoren der Nachbrennerkammer – Nachbrenner zündet | |
Abschalten der Zündung und der Kraftstoff-Luft-Ventile nach 8-10 Sekunden |
In der Sitzwanne des Katapultsitzes KM-1 befindet sich das Notversorgungspaket NAS-7.
Hing der Pilot nach erfolgreicher Katapultierung am Fallschirm, so befand sich an einer 15 m langen Leine dieses Paket unter ihm. Das gab es in drei Varianten: See, Wüste und Arktis (Schnee/Eis).
Bei der See-Variante hing zusätzlich noch ein Schlauchboot an der Leine, dass automatisch aufgeblasen wurde.
Neben einer Notfunkstation, die Peilsignale aussandte, war im NAS-7 allerlei Brauchbares untergebracht, was ein Überleben sichern sollte. Allerdings denke ich, daß wohl keiner der Piloten, die sich über dem Territorium der damaligen DDR katapultierten, Zeit und Muße hatte, das Notversorgungpaket zu plündern. Die Suchmannschaften waren da wohl schneller … .Schauen wir trotzdem mal rein: hätten wir also z.B. Lebensmittel für ca. 3 Tage, Trockenbrennstoff, Taschenlampe, Angel, Säge, Messer, Kompaß, Streichhölzer, Munition, Medikamente, Verbandsmaterial, Signalmittel (Rauchpatronen, Färbepulver zum Färben von Wasser oder Schnee, Blendspiegel) und nicht zuletzt Schokolade.
Bei der Arktisvariante waren z.B. Schneeschuhe statt des Schlauchbootes an Bord.
Bei uns hieß es immer etwas sarkastisch: nach erfolgreicher Katapultierung in´s Schlauchboot setzen und während des Wartens auf die Bergungskräfte die Schokolade plündern und die Munition verballern. 🙂